Winter auf La Palma
Intro:
Fuer alle Inseln der Kanaren und insbesondere für San Miguel wird gerne geworben, dass hier "immer" Frühling ist - im Gegensatz zu den Verhältnissen in Deutschland ...
Im Prinzip stimmt das auch, aber man muss berücksichtigen, dass die Temperaturen und Wetterverhaeltnisse
nicht auf jedem Ort der Insel gleich sind, sondern sehr stark abweichen können.
Ich war im Dezember 2007 hier und aus dieser Zeit resultieren die nachfolgenden Informationen.
Die Einheimischen:
Man sollte sich nicht irritieren lassen, wenn man auf Bildern oder vor Ort im Dezember Spanier
mit dickem Wintermantel, Muetze, warmen Stiefeln oder gar Schal herumlaufen sieht ...
daneben laeuft dann ein Deutscher in kurzer Hose und mit kurzem Shirt vorbei.
Auch die Spanier wollen im Winter einmal Ihre warme Garderobe zeigen, auch wenn die Temperaturen eigentlich nicht mitmachen wollen.
In den Küstenregionen wird es auch im Winter so etwa 20-22 Grad Celsius und an Regentagen nur einmal etwa 16-18 Grad - dafuer brauchen wir keine Winterkleidung.
Die Touristen:
Im Winter kann der Tourist auf dieser Insel noch schoen am Strand liegen,
sich einen starken Sonnenbrand holen, in der Hitze schwitzen und im Meer schwimmen gehen.
Auch beim Wandern kann die Sonneneinstrahlung und die Hitze in den Küstenregionen (besonders im Westen und Sueden) "möderisch" sein.
Temperaturunterschiede auf La Palma:
Bekannt ist, dass es auf San Miguel im Osten gerne etwas mehr bewoelkt ist und damit kühler.
Im Westen und Süden ist der Himmel oefter frei und damit ist es dort wärmer.
In Puerto Tazacorte hatten wir Touristen die dort einfach zum "Waermeauftanken" hinkamen.
Diese hatten ein paar hundert Meter höher ihre Traumfinca, aber damit leider nur unsere Herbsttemperaturen aus Deutschland
- sie sind dann an das Meer gekommen um Sommertemperaturen zu "tanken" ...
Es gibt die Faustregel, dass mit je 100 Meter Hoehenzunahme die Temperatur um 1 Grad kälter wird.
Wenn nun ein Tourist seine Traumfinca "aus dem Katalog" (oder dem Internet) bucht und die Höhenangabe von 1000 Meter vernachlässigt,
wird er sich wundern. In seinem Fall bedeutet dies 10 Grad kälter: wenn es auf Meereshöhe noch 20 Grad Celsius sind hat er bei seiner Finca eben nur noch 10 Grad Celsius!
Die höheren Wohnungen und Fincas benoetigen damit alle eine Heizung - unser Appartment auf Meereshöhe hatte erst gar keine Heizung eingebaut ...
Auch wer dann auf der Insel wandert sollte mit dem Temperaturgefaelle in der Höhe rechnen.
Wir waren einmal zum Wandern von der Küste bei ca. 20 Grad aufgebrochen und auf einen knapp 2000 Meter hohen Berg gestiegen ...
dort oben war es eben auch fast 20 Grad kaelter - knapp über Null Grad - wir waren mitten in den Wolken und hatten einen sehr starken und boeigen Sturm,
so hatte ich schon lange nicht mehr gefrohren - hier hätte man Winterkleidung gebrauchen koennen.
Einen Tag hatten die hohen Gipfel am Kraterrand (Caldera) alle Ihre Schneedecke und wir sind an den Strand baden gegangen.
Welcher Tourist natürlich im Winter diese Gipfel besuchen will, darf dafür schon seine Winterkleidung mitbringen ...
Fruechte im Winter auf La Palma:
Ich fuehre hier einige interessante Nahrungspflanzen und Fruechte auf, welche wir "wild" auf unseren Touren ernten
oder aber in Geschaeften als auf La Palma "produziert" kaufen konnten.
Da wir Vegetarier sind, ist das fuer uns natuerlich ein wichtiger Punkt ...
- Orangen und Zitronen konnte man von den Baeumen ernten.
- Bananen werden zwar massenhaft angebaut, aber auf den Plantagen findet man keine Reifen, da sie unreif geerntet werden.
Reife erhält man damit nur in den Geschäften. Bananen reifen das ganze Jahr über.
- Papayas reifen wohl zu unterschiedlichen Zeiten - es gab immer reife!
- Selbst Chirimoya-Baeume erleichterten wir gelegentlich
- Avokados haben wir vielleich zu tausenden gesehen - massenhaft.
Reif waren die an den Baeumen nicht ungedingt, sondern noch recht hart.
Aber es fallen immer wieder welche herunter und die sind reif und sehr gut!
Einmal fuhren wir gerade aus der Stadt heraus, als ueber die Strasse eine dicke, grosse, rote Frucht vor unserem Auto entlangrollte.
Wir wollten die Mango aufheben und sie stellte sich als eine richtig grosse Avokado heraus ...
- Mangos sind zu bekommen
- Rote Granatäpfel hängen an den Bäumen
- Wenn man Glück hat sind noch ein paar Trauben nicht geerntet worden - wir hatten dafür die Rosinen sonnengetrocknet frisch vom Rebstock.
- Reife rosa Pfefferkoerner vom Peruanischen Pfefferbaum.
Wir haben sie probiert und in "Mengen" gesammelt - nun sind sie bei uns in der Pfeffermuehle.
- Feigen waren aber noch klein, hart und grün.
- Mehr im Osten und auch in höheren Lagen gab es mengenweise Maronen aufzulesen.
- Viele Mandelbaeume waren gar nicht abgeerntet und es gab viel Verpflegung für Wanderer ...
- Pilze: Steinpilze, Champignons, Parasolpilze, Boviste.
Die Steinpilze haben wir im Osten bei Brenja Alta im Wald gefunden und gleich abends zubereitet.
Die aussen gelben (kleinen) Boviste sammeln und essen wohl die Einheimischen bevorzugt.
- Kraeuter: an Kräuter haben wir im Gelände Fenchel, Petersilie, Pimpernell (kleiner Wiesenknopf), Minze, Thymian und Brunnenkresse gefunden.
Der Fenchel wuchs fast überall. Im Norden wo es leicht feuchter und Kühler ist fanden wir Pimpernell in Massen.
In der Caldera war bei vielen kleinen Wasserläufen die Brunnenkresse zu finden.
Blumen und Blüten im Winter auf La Palma:
Als Mann bin ich für dieses Thema eher kein Fachmann, aber auch im Dezember hat die ganze Insel geblueht!
Zuerst ist hier natuerlich der Weihnachtsstern zu nennen. Dieser waechst fast baumgross und in dunkelstem Rot - auch wild.
Strelizien gibt es natürlich auch.